111 Jahre Deutsche Nationalbibliothek

Messestand der Deutschen Nationalbibliothek Foto: Johanna Baschke

Die Deutsche Nationalbibliothek hatte Grund zum Feiern: 2023 beging das kulturelle Gedächtnis der Nation sein 111. Gründungsjubiläum. Ein willkommener Anlass, den Menschen in Deutschland die Deutsche Nationalbibliothek näher zu bringen – mit mehr als 420 Veranstaltungen, Führungen und zahlreichen Mitmachangeboten an beiden Standorten. Rund 13.500 Menschen profitierten von den besonderen Angeboten im Jubiläumszeitraum. 


Eine Reisegruppe vor der Deutschen Nationalbibliothek. 50 Gäste hatten die Chance auf eine Busreise Foto: Josephine Kreutzer

Mit dem Tag der offenen Tür im Frankfurter Haus der Deutschen Nationalbibliothek endete im November das Festjahr. Eröffnet wurden die Feierlichkeiten neun Monate zuvor mit dem Tag der offenen Tür am Gründungsstandort Leipzig. Die Resonanz war groß und die Deutsche Nationalbibliothek begrüßte viele interessierte Gäste im Rahmen von Führungen, Mitmachangeboten und jeweils einem Konzert. Erstmals zu einem Tag der offenen Tür reisten 50 Gäste, die an einer Verlosung teilgenommen hatten, vom jeweils anderen Standort an – ein Zeichen der engen Verbindung der beiden Häuser.


Warteschlange vor der Deutschen Nationalbibliothek. Foto: Johanna Baschke

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Die offenen Türen hatten sich gut rumgesprochen

Die DNB auf zwei Buchmessen

Messestand der Deutschen Nationalbibliothek. Foto: Johanna Baschke

Eine Person erklärt Kindern eine Station, an der mit Lego gebaut werden kann. Bibliothek basteln für Groß und Klein Foto: Johanna Baschke

Beschäftigte der Deutschen Nationalbibliothek haben Angebote auf den zwei Buchmessen in Leipzig und Frankfurt am Main präsentiert. Ausgehend von #111JahreDNB war die Buchmessen-Aktionsfläche grundlegend neugestaltet. Das Selbstverständnis der DNB als aktives, kulturelles Gedächtnis der Vergangenheit und Zukunft war nicht nur im äußerlichen Erscheinungsbild, sondern auch im vielfältigen Programm der Kolleg*innen spürbar. Sie diskutierten in Vorträgen und in Gesprächen über die Zukunft der Bibliotheken, zeitgemäße Vermittlung der musealen Themen sowie das „Was?“ und „Warum?“ des gesetzlichen Auftrags der DNB. Insgesamt 47 Präsentationen und Diskussionen sowie sechs Lesungen luden alle Buchmessebesucher*innen ein, die Deutsche Nationalbibliothek näher kennenzulernen.

Leipzig liest – und Frankfurt am Main auch

Anlässlich des Lesefests „Leipzig liest“ der Leipziger Buchmesse kamen viele hundert Gäste zu Veranstaltungen und Führungen in die Bibliothek, das Musikarchiv und ins Buch- und Schriftmuseum. Die Lesungen und Gespräche mit den Autor*innen Clemens J. Setz, Christiane Hoffmann sowie die von Volker Weidermann mit Clemens Meyer und Helga Schubert waren meist schon im Vorfeld ausgebucht. Sie boten literarischen Genuss, bisweilen mit kritischen Anregungen aufgeladen.      

Auch in Frankfurt am Main profitierten die Gäste in der DNB von spannenden Lesungen – beispielsweise auf dem städtischen Lesefest „OPEN BOOKS“. Auf dem Blauen Sofa in der DNB nahmen Tonio Schachinger – der am Abend zuvor frisch gekürte Buchpreisträger 2023 –, der Schriftsteller Thomas Hettche, die Journalistin Isabel Schayani und der slowenische Autor Aleš Šteger Platz. Im Rahmen des „BOOKFEST“ waren außerdem die Autoren Durs Grünbein, Matthias Göritz, Stephan Anpalagan, Ronen Steinke und Dirk Steffens zu Gast. Am Buchmesse-Wochenende stellten bei „OPEN BOOKS KIDS“ zehn Kinderbuchautor*innen einem jungen Publikum ihre neuen Bücher vor.


Clemens Setz signiert ein Buch. Foto: Johanna Baschke

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Clemens J. Setz

Endlich ein Treffen in Präsenz

Graphic Recording So war das Beschäftigungstreffen: Christa Fayen hat mitgezeichnet Foto: Christa Fayen

Das für das Jahr 2020 geplante und pandemiebedingt mehrfach verschobene Beschäftigtentreffen konnte 2023 – im Jubiläumsjahr – endlich als Treffen mit allen Beschäftigten beider Standorte stattfinden. Die zweitägige Veranstaltung am Standort Frankfurt unter dem Motto „Gemeinsam. Vielfältig“ gab Raum für fachlichen Austausch, persönliche Begegnungen, Diskussionen zur Strategieentwicklung 2035 – und eine Abendveranstaltung im Frankfurter Bibliotheksgarten. An diesem Abend wurde auch Michael Fernau als Direktor in Leipzig von Kolleg*innen aus Leipzig und Frankfurt am Main verabschiedet.

Austausch mit der Bibliotheksbranche

Auch auf der 111. BiblioCon (zuvor unter dem Namen „Bibliothekartag“ bekannt) feierte die DNB am Messestand unter dem Jubiläumslogo. Die Kolleg*innen waren eingeladen, mit der DNB ihre Visionen der Bibliothek der Zukunft zu teilen. Darüber hinaus trugen zahlreiche Kolleg*innen mit ihren Talks und Workshops zu dem vielfältigen Programm bei. Der Messestand war dann der Treffpunkt, um begonnene Diskussionen weiterzuführen und sich detailliert über die verschiedenen Services der DNB zu informieren.

Geschichten aus 111 Jahren

Ein Zeitraum von 111 Jahren birgt jede Menge Geschichten und Anekdoten: 65 Kolleg*innen plauderten aus dem Nähkästchen und suchten in den Archiven nach historischen Aufzeichnungen und Bildern. 18 externe Autor*innen schrieben aus der Erinnerung beziehungsweise im Rahmen des Masterstudiengangs Kunstgeschichte der Universität Leipzig über die Deutsche Nationalbibliothek. Ein Redaktionsteam von fünf Kolleg*innen sammelte und präsentierte die 111 Geschichten im DNB-Blog.


611 Elfchen für die Deutsche Nationalbibliothek 

Die Glückwünsche von Kolleg*innen und Nutzer*innen anlässlich des Jubiläums erreichten die DNB auf ganz besonderem Weg: Statt in einem dicken Buch für Glückwünsche wurden die Gedanken
zur Bibliothek in Form von kurzen Gedichten festgehalten – den sogenannten Elfchen. Diese spezielle Form des Gedichts besteht aus 5 Zeilen mit festgelegter Anzahl Wörtern pro Zeile. Gesucht waren „100 Elfchen“ – passend zum Jubiläum – und zurück kamen 611. Eine Kostprobe:


Bibliothek
Kulturelles Erbe
Bewahrerin der Geschichte
Hier verweile ich gerne
Bedeutend


Bunte Zettel mit dem Aufdruck „Visionen“ Aktiv werden: Hier konnten Messebesucher*innen ihre Vision von der Bibliothek der Zukunft teilen Foto: Johanna Baschke

Alle weiteren Gedichte können Sie hier nachlesen. Die Elfchen waren auch auf den Buchmessen sowie der BiblioCon ein beliebtes Angebot, kreativ zu werden. Doch auch reichlich Visionen teilten die Besucher*innen: Etwa 200 Wünsche für die Zukunft wurden auf beiden Buchmessen eingereicht.


Ein klanggewaltiges Erlebnis der besonderen Art im Deutschen Musikarchiv

Am 13. Mai wurde es in Leipzig richtig laut. Der Leipziger Sounddesigner, Komponist, Jazzpianist und Elektromusiker Philipp Rumsch wurde eingeladen, der Bibliothek eine Komposition auf den Leib zu schneidern. Im komplexen und vielseitigen Instrumentalwerk „ARCADIA“ hat er das Idyll von Lesen, Leben und zwischenmenschlicher Harmonie mit der Angst vor Zerstörung und menschgemachtem Klimawandel kollidieren lassen. Wie das klingt, kann man hier entdecken!


Veranstaltungen und Ausstellungen im Jubiläumsjahr

Auch das Deutsche Buch- und Schriftmuseum und das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 trugen mit Ausstellungen und Veranstaltungen zum Erfolg des Jubiläumsjahres bei. Mehr über Veranstaltungen und die Vermittlungsarbeit der Deutschen Nationalbibliothek erfahren Sie in diesem Höhepunkt.

Letzte Änderung: 04.06.2024

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