Moderner, nachhaltiger, größer: Bauen für die Zukunft
Foto: DNB, Stephan Jockel
Medienboxen – so geht moderne Medienausleihe
An beiden Standorten hat die DNB die Medienausleihe umgebaut. Hier sind Medienboxen eingezogen – für eine selbstständige Entnahme, Aufbewahrung und Rückgabe bestellter analoger Medien. Diese Medienboxen sind ein echtes Novum!
Nutzende können die ausgeliehenen Medien selbstständig in ihre Box zurücklegen und mithilfe ihres Benutzungsausweises immer wieder darauf zugreifen. Menschen mit Gehbeeinträchtigungen bekommen vom System automatisch Boxen auf mittlerer Höhe zugewiesen, die sie gut erreichen können. Für große Mengen von Medien, die nicht in ein Fach passen, gibt es zusätzlich „Käfige“ mit Bücherwagen, die nach dem gleichen Prinzip wie die Fächer funktionieren. Zeitungen landen in speziellen Zeitungsfächern. Und die Anlage ist groß – nirgends, auch nicht bei den Packstationen der Versanddienstleister, gibt es eine so große Anzahl von Fächern innerhalb einer Anlage.
Die Software für die Boxen wurde in intensiver Zusammenarbeit beider Standorte eigens für die DNB entwickelt, ausführlichen Tests unterzogen und überarbeitet. Dabei wurde auch das Feedback der Nutzenden berücksichtigt: Im Rahmen einer User-Experience-Maßnahme haben jeweils 10 Benutzer*innen an beiden Standorten die Medienboxen-Pilotanlagen getestet. Darüber hinaus wurden diverse interne Informationsveranstaltungen angeboten und Mitarbeiter*innen nahezu aller Organisationseinheiten erhielten Schulterblicke oder Schulungen. Damit die Medienboxen optimal genutzt werden können, hat die DNB außerdem sowohl ein Erklärvideo produzieren lassen als auch Info-Terminals an beiden Standorten aufgestellt, die das Prinzip der Medienboxen erklären.
Erklärvideo Medienboxen
Sanieren mit dem Denkmalschutz
Foto: DNB, Annett Koschnick
Die Medienboxen sind nicht die einzige Umbaumaßnahme in Leipzig. Der Lesesaal Geisteswissenschaften wurde ebenfalls renoviert: neben einer energetischen Sanierung der Fenster und einer neuen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wurden die Holzoberflächen der Regale, Treppen und Verkleidungen restauriert. Die Lesesaaltische und -stühle wurden aufgearbeitet. Die historischen Leseplätze von 1916 sind jetzt zum Beispiel mit Stromanschlüssen ausgestattet, um ein zeitgemäßes Arbeiten zu ermöglichen. Da es sich um einen historischen Lesesaal handelt, fanden alle Arbeiten in Abstimmung mit dem Denkmalschutz statt.
Staubschutz oder Kunstwerk?
Foto: DNB, Josephine Kreutzer
In Frankfurt trennte eine große Schutzwand die Baustelle von den Lesesälen. Um die Bauphase für die Nutzenden angenehmer zu gestalten, schmückte diese ab Oktober 2024 ein großes Graffiti des Künstlers Moritz Florschütz.
Der 5. Erweiterungsbau – wer hat den besten Entwurf?
Die DNB wird nicht nur immer moderner, sie wird auch immer größer, denn jedes Jahr kommen pro Standort circa 3,3 Regalkilometer Bestände neu dazu. Dass dementsprechend auch die Magazine nach und nach erweitert werden müssen, ist vollkommen klar. In Leipzig ist es nun soweit: Der 5. Erweiterungsbau kann kommen – ein reiner Magazinbau, der so dimensioniert ist, dass er allen Neuzugängen der nächsten 30 Jahre ausreichend Platz bietet.
Start frei für den Architekturwettbewerb!
Foto: DNB, Johanna Baschke
Um zu entscheiden, welches Architekturbüro den Bau realisieren wird, fand zwischen April und September 2024 ein internationaler Architekturwettbewerb statt, an dem sich 20 Architekturbüros beteiligt haben. Nach der Preisverleihung am 10. September konnten alle Entwürfe rund zwei Wochen lang im Rahmen einer Ausstellung im Leipziger Haus betrachtet werden. Verliehen wurden insgesamt drei Preise sowie zwei Anerkennungen für bemerkenswerte Teilleistungen. Der erste Preis ging an das Dresdner Architekturbüro Code Unique, das im Januar 2025 nach einem Vergabeverfahren auch den Zuschlag für den Bau erhielt. Voraussichtlich Ende des Jahres 2026 starten die Baumaßnahmen. Im Jahr 2030 ist die Fertigstellung des Magazinbaus geplant.
Warum gerade dieser Entwurf gewonnen hat?
Abbildung: CODE UNIQUE Architekten GmbH, Dresden
Aus drei Gründen, erläutert Generaldirektor Frank Scholze. Erstens füge sich der Entwurf besonders gut in das Gesamtensemble ein, das schon jetzt gebaute Architekturgeschichte sei – vom Gründungsbau von 1916 bis zum letzten Erweiterungsbau von 2011. Zweitens sei der Entwurf in seiner Raumnutzung sehr effizient und drittens klimastabil – Aspekte, die für einen Magazinbau äußerst wichtig sind. In dem kompakten Bau sollen später eine möglichst konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrschen.
Letzte Änderung:
18.06.2025