Ein Jahr Wissenschaftlicher Dienst!
Die DNB als Partnerin der Forschung – was ist der Wissenschaftliche Dienst?
Für Forschende und Interessierte ist der Wissenschaftliche Dienst die erste Anlaufstelle in der DNB. Ziel ist es, das kulturelle Erbe der Deutschen Nationalbibliothek sichtbarer, zugänglicher und lebendiger zu machen. Die Beschäftigten des Wissenschaftlichen Dienstes unterstützen, initiieren und koordinieren wissenschaftliche Forschungsvorhaben, identifizieren geeignete Drittmittelgeber und bauen die Vernetzung der DNB mit Forschungseinrichtungen und Hochschulen aus.
Forschung im digitalen Zeitalter
Die digitale Transformation verändert die Forschung – und damit auch das Aufgabenspektrum der DNB. Der Forschungsbereich der Digital Humanities (digitale Geisteswissenschaften) wird immer größer. Für die DNB tritt daher neben dem Bewahren, Strukturieren und Kontextualisieren von Informationen als Kernaufgaben immer stärker das aktive Anbieten und gemeinsame Arbeiten mit Daten in den Fokus. Dadurch wird die DNB zunehmend proaktive Partnerin von Forschungsprozessen. Der Wissenschaftliche Dienst unterstützt diese Entwicklung auf vielen Ebenen.
Der Wissenschaftliche Dienst ist eines von vielfältigen Angeboten für Wissenschaft und Forschung. Mehr über unsere Arbeit als Partnerin der Wissenschaft 2024 erfahren Sie hier:
Kultur und Wissenschaft vernetzen
Meilensteine 2024: Neue Forschungskooperationen
Die DNB als attraktive Partnerin für die Wissenschaft zu positionieren und Forschungsvorhaben aktiv zu unterstützen, war von Anfang an das Hauptanliegen des Wissenschaftlichen Dienstes. Bereits im ersten Jahr konnten acht innovative Forschungsprojekte identifiziert und angestoßen werden. Diese decken ein breites Spektrum der Geistes- und Sozialwissenschaften ab. Ein erster Drittmittelantrag konnte 2024 bereits eingereicht werden.
Da die DNB ihre Bestände und Metadaten am besten kennt, kann sie nicht nur Forschungsanfragen von außen betreuen, sondern auch selbst neue Impulse geben – zum Beispiel für akademische Abschlussarbeiten. So trägt sie auch zur wissenschaftlichen Nachwuchsförderung bei. 2024 entstand auf diese Weise eine Zusammenarbeit zwischen dem Digital Humanities-Studiengang der Universität Leipzig und gleich zweier DNB-Abteilungen: dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum und dem Deutschen Musikarchiv. Die daraus entstehenden Abschlussarbeiten werden von Universität und DNB betreut.
Sichtbarkeit: Unterwegs auf Tagungen in Deutschland
Um die DNB-Bestände sichtbar zu machen, ist der Wissenschaftliche Dienst immer wieder auf Tagungen präsent. So hat er 2024 beispielsweise auf der Tagung „Digital History und Citizen Science 2024“ gemeinsam mit dem DNBLab einen Workshop zu den Themen Zugang und Analyse des DNB-Bestandes mithilfe digitaler Methoden angeboten. Dabei wurde den Teilnehmenden gezeigt, wie Jupyter Notebooks zur Abfrage und Analyse des DNB-Bestandes verwendet werden können. Außerdem hat der Wissenschaftliche Dienst die Musikbestände und Möglichkeiten ihrer Erforschung auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung (GfM) in Köln vorgestellt.
Vernetzung und Kooperation: Gremienarbeit, Lunchtalks und neue Netzwerke
Als Vermittler*innen zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur arbeiten die Beschäftigten des Wissenschaftlichen Dienstes auch aktiv in verschiedenen Gremien mit. Sie sind beispielsweise Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Fachinformationsdienstes für Politikwissenschaften (Pollux) und Teil des Supervisory Boards des EU-geförderten MECANO-Konsortiums, das sich aus fünf europäischen Universitäten und acht Partnerinstitutionen zusammensetzt.
Für die Arbeit des Wissenschaftlichen Dienstes sind Kooperationen von zentraler Bedeutung, daher haben ihr Ausbau und ihre Pflege eine hohe Priorität. Am Standort Leipzig ist es 2024 gelungen, neue Kooperationen zu gewinnen: Die DNB wurde Teil der Gemeinschaftsaktion Leipziger Wissensspur und beteiligt sich an Veranstaltungen des Leipzig Science Network. Gemeinsam mit den neu gewonnenen Partnereinrichtungen fanden im vergangenen Jahr sogar schon erste Vorträge und touristische Veranstaltungen statt.
Aber nicht nur extern, sondern auch intern ist die Vernetzung für den Wissenschaftlichen Dienst sehr wichtig. Für seine Arbeit ist die Kooperation mit anderen Organisationseinheiten unerlässlich. Kolleg*innen werden über interne Kommunikationsformate regelmäßig über Tätigkeiten informiert und in diese eingebunden.
Demokratieförderung: Virtuelle Ausstellung zu 75 Jahren Grundgesetz
In Zukunft legt die Deutsche Nationalbibliothek noch stärkeren Fokus darauf, als Ort der Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit sichtbar zu werden. Der Wissenschaftliche Dienst unterstützte dieses Ziel schon 2024 konsequent und organisierte eine Reihe von Veranstaltungen zum Thema – z. B. rund um den 75. Geburtstag des Grundgesetzes. Das Jubiläum war Anlass für eine virtuelle Ausstellung zum Grundgesetz, an der der Wissenschaftliche Dienst beteiligt war. Im Zuge der Planung gab es außerdem Kooperationsgespräche mit verschiedenen zentralen Akteuren der politischen Bildung, so dass die DNB ihre Netzwerke weiter ausbauen konnte.
Mehr über die vielfältigen Veranstaltungen 2024 erfahren Sie hier.
Digitalisierung als Antrieb: Interne Fortbildungen
2024 hat der Wissenschaftliche Dienst auch eine Reihe von internen Fortbildungen im Bereich Digitalkompetenzen für Kolleg*innen der DNB gegeben – z. B. eine Schulung zur Software OpenRefine. Und er entwickelt ein innovatives Vermittlungskonzept für Datenkompetenzen.
Inhaltliche Erschließung von Medienwerken und Normdatenarbeit
Neben der Forschungsunterstützung, der Vernetzung und Vermittlung sind die Beschäftigten des Wissenschaftlichen Dienstes auch an der inhaltlichen Erschließung von Medienwerken beteiligt. Damit wirkt der Wissenschaftliche Dienst an der Pflege der zentralen (Forschungs-)Ressourcen der Deutschen Nationalbibliothek mit – dem Katalog und der Gemeinsamen Normdatei. Darüber hinaus ist er auch an maschinellen Erschließungsverfahren und am Qualitätsmanagement beteiligt.
Ausblick und zukünftige Herausforderungen
Nach einem erfolgreichen ersten Jahr blickt der Wissenschaftliche Dienst optimistisch in die Zukunft. Die etablierten Kooperationen, innovativen Projekte und strategischen Netzwerke bilden eine solide Basis für die weitere Arbeit. Wie geht es nun weiter? Herausfordernd wird in Zukunft insbesondere die Weiterentwicklung der digitalen Infrastruktur, das Erschließen neuer Forschungsfelder und das kontinuierliche Anpassen an sich wandelnde Anforderungen der wissenschaftlichen Community.
Die reichen Bestände und Metadaten der DNB für die Forschung nutzbar zu machen und innovative Forschungsansätze zu fördern, bleiben auch künftig die zentralen Aufgaben des Wissenschaftlichen Dienstes. Mit seiner Arbeit trägt er maßgeblich dazu bei, die DNB als unverzichtbare Partnerin für Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft zu etablieren.
Letzte Änderung:
18.06.2025