Förderung der Datenarbeit und bessere Suchmöglichkeiten – für alle

Die Entwicklung digitaler Zugänge zu den Beständen der DNB schreitet weiter voran. Dafür hat die DNB 2024 einiges unternommen. Durch zahlreiche Projekte hat sie sich weiter als Partnerin der Digital Humanities (Digitalen Geisteswissenschaften) etabliert: als Datengeberin, Vermittlerin von Wissen und Fähigkeiten oder auch als Partnerin der Forschung. Sie hat die Voraussetzungen für die wissenschaftliche Recherche in den Sammlungen verbessert und dazu beigetragen, standardisierte Identifier stärker zu etablieren. Außerdem hat sie ihren Katalog modernisiert und neue Angebote geschaffen – nicht zuletzt für Schüler*innen.

Neue Workshops im DNBLab

Die DNB unterstützt die Digital Humanities – zum Beispiel durch die Bereitstellung digitaler Daten. Über das DNBLab erhalten Nutzende Zugang zu den digitalen Ressourcen. Virtuelle Vermittlungsformate unterstützen sie bei ihrer Arbeit mit den Daten. Die Angebote hierfür wurden 2024 erweitert. Es gab neue Datensets, Tutorials und Handouts – und mehr Workshops in einer neuen Struktur. Mit dabei waren sowohl Einführungsveranstaltungen als auch Workshops zur Vertiefung einzelner Bereiche für Expert*innen. Die Workshops des DNBLab behandeln immer praxisnahe Themen (z. B. Metadatenanalyse, Datenaufbereitung oder Bezugswege) und waren auch im letzten Jahr wieder gut besucht.

DNBLab goes Uni

Personen sind für ein Gruppenfoto vor einer grau melierten Wand aufgestellt. Foto: DNB, Stephan Jockel

Im Herbst gab es vom DNBLab zusätzlich Lehrkooperationen an Universitäten wie der HTWK Leipzig und der Uni Mainz. Bei diesen Veranstaltungen konnten die Studierenden ihre Datenkompetenz verbessern. Und sie erhielten gleich die Gelegenheit auszuprobieren, was mit Text- und Data-Mining möglich ist. Durch die Lehrkooperationen kamen mehr Studierende mit den Angeboten des DNBLab in Berührung.

Forschung an digitalen Daten aktiv fördern

Über das DH-Stipendienprogramm fördert die DNB jedes Jahr aktiv Forschungen an ihren digitalen Datenbeständen. Auch 2024 konnten so wieder vier spannende Projekte gefördert werden, die sich mit aktuellen Forschungsfragen befassen. Die Abschlussberichte der geförderten Forschungsprojekte werden nun in der neu geschaffenen Reihe „Berichte aus den DH-Förderprogrammen der Deutschen Nationalbibliothek“ im Open Access veröffentlicht. Die ersten Berichte aus den vergangenen Förderphasen können bereits online eingesehen werden.

Spezielle Arbeitsplätze für die Digital Humanities?

In Leipzig soll es künftig spezielle Arbeitsplätze für die Digital Humanities geben. Mit der Wiedereröffnung der Lesesäle wird es an diesen Arbeitsplätzen möglich sein, mit urheberrechtlich geschützten digitalen Objekten zu arbeiten.

Zum Ziel der DNB, ihre Sammlungen stärker digital zu präsentieren, gehört aber nicht nur die Förderung von Datenarbeit. Auch die digitalen Recherchemöglichkeiten in den Beständen werden immer weiter ausgebaut.


KorAP: Wissenschaftliche Suche in der Sammlung der DNB

Die neue Korpusanalyseplattform KorAP@DNB ermöglicht Forschenden aus Linguistik und Germanistik die Recherche in der Gegenwartsliteratur. KorAP wurde seit 2012 unter anderem am Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) entwickelt. Seit letztem Jahr ist die Open-Source-Plattform auch auf der Infrastruktur der DNB installiert. Die Texte werden hier automatisch mit detaillierten Annotationen versehen, die für jedes Wort Informationen zur Grundform (Lemma) und Wortart (Part of Speech) enthalten. Das lässt auch komplexe wissenschaftliche Suchanfragen zu – und eröffnet damit völlig neue Wege, Literatur digital zu erkunden.

20 Jahre deutscher Buchpreis: Ein neues Textkorpus für KorAP

Logo anlässlich „20 Jahre Deutscher Buchpreis“

Im Oktober 2024 feierte der Deutsche Buchpreis sein 20-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass wurde ein zusätzlicher Textkorpus in KorAP integriert. Alle digital verfügbaren Titel, die seit 2005 für den Deutschen Buchpreis nominiert waren, können jetzt dort durchsucht werden. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V., der den Deutschen Buchpreis ausrichtet, hat die Bereitstellung dieser Sammlung ausgezeichneter Gegenwartsliteratur unterstützt.

Link zu KorAP@DNB: https://korap.dnb.de/

Link zum Deutschen Buchpreis in KorAP@DNB: https://korap.dnb.de/deutscherbuchpreis

ISNI im Buchmarkt stärker etablieren

Zur Verbesserung der Recherchemöglichkeiten gehört immer auch die Arbeit mit Normdaten. Seit 2024 besteht daher eine neue Kooperation zwischen der Deutschen Nationalbibliothek und dem Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels (MVB). Ziel der Zusammenarbeit ist es, den International Standard Name Identifier (ISNI) flächendeckend im deutschsprachigen Buchmarkt zu etablieren. Das verbessert die eindeutige Zuordnung von Werken zu Personen. Hilfreich ist das nicht nur für die Recherche, sondern auch für die Vermarktung von Medien.

Einführung in die Katalogrecherche: Zusammenarbeit mit Schulen

Anfang 2024 hat die DNB ihre Benutzungsordnung geändert und das Benutzungsalter auf 16 Jahre herabgesetzt. Seitdem nutzen auch vermehrt Schüler*innen die Bibliothek. Diese wissen oft nicht sofort, wie sie den Online-Katalog am besten nutzen können, um das zu finden, was sie brauchen. Deshalb hat die DNB die Anforderungen aus Lehrplänen und Prüfungsordnungen sowie Anfragen von Lehrkräften ausgewertet. Auf Grundlage dieser Auswertung ist ein modulares Einführungsangebot zur Vermittlung von Recherchekompetenz bei Schüler*innen entstanden. Im Herbst hat der Benutzungsbereich der DNB erste Kontakte zu Schulen aufgenommen, um das Angebot bekannt zu machen.

Auch diese Services haben wir 2024 weiter angeboten

Screenshot des Onlineshops der DNB Screenshot

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Seit April 2024 hat die Deutsche Nationalbibliothek einen Online-Shop! Dort gibt es Merchandising-Artikel wie die transparente Bibliothekstasche, Notizbücher, T-Shirts und vieles mehr. Vor Ort gibt es außerdem Nützliches für den Bedarf im Lesesaal: beispielsweise Kopfhörer, Bleistifte oder Ohrstöpsel. In Frankfurt werden diese Gegenstände im Verkaufsautomaten angeboten, in Leipzig gibt es sie an der Infotheke.

Letzte Änderung: 18.06.2025

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