Ein Schwerpunkt in der DNB: Informationssicherheit

Informationssicherheit gewinnt überall an Bedeutung. Die Menge und der Wert der Daten wachsen – auch in der DNB. Gleichzeitig nehmen Cyberangriffe und Datenschutzverletzungen zu. Dabei geht es nicht nur um den Schutz personenbezogener Daten, sondern auch um die Sicherung sensibler Informationen vor unbefugtem Zugriff, Verlust oder Manipulation. Um diesen steigenden Anforderungen gerecht zu werden, hat die DNB 2024 mit Joachim Pfeiffer als Informationssicherheitsbeauftragtem (ISB) personelle Verstärkung erhalten.

Neues Informationsangebot für Beschäftigte: Informationssicherheit und Datenschutz

In den Händen des ISB liegen sämtliche Aufgaben der Informationssicherheit. Dazu gehören Sicherheits- und Notfallvorsorgekonzepte, Leitlinien und Richtlinien, Schulungen oder auch die Untersuchung von Sicherheitsvorfällen. 2024 haben der ISB und der behördliche Datenschutzbeauftragte gemeinsam im Intranet ein Informationsangebot für die Beschäftigten zum Thema „Informationssicherheit und Datenschutz“ bereitgestellt. Dieses Angebot wird kontinuierlich ausgebaut.

Alle Netze überprüft – Sicherheitslücken geschlossen

Die DNB arbeitet eng mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zusammen. Das BSI hat 2024 sämtliche Netze der DNB geprüft, die von außen erreichbar sind. Sicherheitslücken konnten auf dieser Grundlage geschlossen werden. Aber natürlich ist die informationstechnische Absicherung genauso wie der Datenschutz ein andauernder Prozess.

Digitale Werkzeuge richtig nutzen: Die KI-Policy

Seit 2024 verfügt die DNB auch über eine KI-Policy. Sie gibt allen Mitarbeitenden Handlungssicherheit im Umgang mit Instrumenten von deskriptiver und generativer Künstlicher Intelligenz – rechtlich, ethisch und operativ. Sie erklärt, was beispielsweise bei der Nutzung von KI-Anwendungen wie ChatGPT, BARF oder DALL-E zu beachten ist, wie der Datenschutz eingehalten wird und wie die Ergebnisse einzuordnen sind.

Digitalisierung der Verwaltung: Auch vor Ort

Auch das Facility-Management hat 2024 ein Update erhalten. Für die Liegenschaftsverwaltung wurde eine neue Software eingeführt: CAFM (Computer Aided Facility Management). Sie erleichtert die Inventarisierung aller mobilen Gegenstände und unterstützt langfristig die Gebäudeverwaltung, insbesondere bei Wartung und Instandhaltung. Zudem wurde die Zahlungsabwicklung in der Tiefgarage am Standort Frankfurt auf ein bargeldloses System umgestellt. Auch die Nutzung der Garderobenfächer wurde optimiert: Statt eines Geldwechselservices kommen nun haptisch ansprechende Wertmarken zum Einsatz. Zentrale Dienste sind so vor Ort komfortabler geworden.

Fit für die digitale Zukunft

Fortbildungsangebote haben es den Mitarbeiter*innen im vergangenen Jahr ermöglicht, fit für die digitale Zukunft zu werden. In 20 Veranstaltungen lernten 220 Personen Werkzeuge wie OpenRefine und Business Process Model Notation (BPMN) kennen. BPMN dient dazu, Geschäftsprozesse und Arbeitsabläufe zu erfassen, zu verändern und zu steuern. Das ist eine wesentliche Voraussetzung für eine effektive Digitalisierung. OpenRefine ist ein Programm zur Bereinigung und Umwandlung von Daten. Beides ist für den Digitalisierungsprozess der DNB unerlässlich. Fortbildungen gab es allerdings nicht nur zu Digitalisierungsthemen.

59 Fortbildungen, auch für Führungskräfte

Insgesamt haben die Mitarbeiter*innen 2024 an 59 Weiterbildungsveranstaltungen teilgenommen. Darunter waren 80 Führungskräfte. Sie haben ihre Führungskompetenzen im Rahmen des Programms „DNB@Campus“ weiterentwickelt, das die DNB gemeinsam mit dem KompetenzCampus der Frankfurt University of Applied Sciences ins Leben gerufen hat. Darüber hinaus gab es Seminare zu wertschätzendem Feedback und Konfliktmanagement. Beides sind Kompetenzfelder, die in einer lernenden Organisation unbedingt gebraucht werden.

Von anderen lernen

Eine Hand fotografiert mit dem Smartphone bei einer Führung durch den Kartenlesesaal der Deutschen Nationalbibliothek Foto: SBB, Pia Beckmann

Aber nicht nur die Weiterbildung im engeren Sinne gibt neue Impulse. Die DNB ist auch mit anderen kulturellen Einrichtungen zu Themen wie Organisationsentwicklung und Entgeltordnung in den Austausch gegangen – im Rahmen eines behördenübergreifenden Erfahrungsaustauschs. Der Austausch mit der Staatsbibliothek zu Berlin (SBB) und der Bayerischen Staatsbibliothek (BSB) förderte außerdem die Vernetzung in Bereichen wie Benutzung, Bestandserhaltung, Strategie und Kommunikation. Damit wurde das Prinzip „Starke Vernetzung nach außen“ des Strategischen Kompasses 2035 aktiv gelebt.

Bewusstsein schärfen, Antisemitismus erkennen

Aber auch politische Bildung wurde angeboten. Das Deutsche Exilarchiv leitete beim Beschäftigtentreffen den Workshop „Antisemitismus erkennen“. Sein Ziel: das Bewusstsein schärfen für die verschiedenen Erscheinungsformen von Antisemitismus. Denn diese Form der Menschenfeindlichkeit hat viele Gesichter. Die 20 Teilnehmenden kamen zunächst über den alltäglichen Antisemitismus ins Gespräch. Anschließend beschäftigten sie sich anhand konkreter Beispiele mit unterschiedlichen Erscheinungsweisen des Antisemitismus. Denn es gibt zum Beispiel religiösen, modernen, rassistischen, sekundären und israelbezogenen Antisemitismus. Für die Zukunft sind weitere Veranstaltungen dieser Art geplant.

Kulturweit-Incoming: Möglichkeiten bieten und in den Austausch kommen 

Einen ganz anderen Rahmen für die persönliche Weiterentwicklung schaffte die Beteiligung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums und des Deutschen Exilarchivs am UNESCO-Programm kulturweit-Incoming. Dieses Programm bietet jungen Menschen aus Afrika und dem Nahen Osten die Möglichkeit, für drei Monate in eine deutsche Kultur- oder Bildungseinrichtung hinein zu schnuppern. Ein Lernerlebnis für die Praktikant*innen – eine Horizonterweiterung aber auch für die Kolleg*innen, die sie betreuen! Ziel des Programms ist eine weltoffene Gesellschaft im Sinne der UNESCO. Im Fokus steht die lebenslange Persönlichkeitsentwicklung entlang der Themen Kultur, Bildung und Menschenrechte. Über die „Abenteuer“ der Praktikantinnen haben sie im Blog geschrieben.


Letzte Änderung: 18.06.2025

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